09/30/2010
KAFKA IN GRAZ
20 Minuten für den Studienausweis anstellen - obwohl ich nur das Formular benötigt hätte, das ich dann aber nicht bekommen hab, weil ich das auf der Uni krieg. Ein Fotoautomat, der nur 5 Euro-Scheine nimmt und dann ganz kleine Ausschnitte vom Gesicht fotografiert und nicht das ganze. Die Suche nach dem Zimmer E41. Die zweistündige Mittagspause des Studienbüros. Der Spar, der mal dort, mal dort ist, aber eigentlich doch immer beim Kreisverkehr, der wiederum manchmal verschwindet und wo auftaucht, wo man ihn nicht vermutet hätte und dieses gratis Johannes Evangelium, das mir an jeder dritten Straßenecke angeboten wird. Was steht da überhaupt drinnen? Hätt ichs nehmen sollen? War das ein Wink mit dem Zaunpfahl vom lieben Gott? Wollte er mir den richtigen Weg zeigen? Mir, der Person mit dem verkümmertsten Orientierungssinn seit Adam und Eva? Apropos: beim Verkehrsbüro wurde mir fürs Warten ein Apfel angeboten, ich hab ihn nicht genommen – war das die Versuchung des Paradieses und darf ich jetzt bleiben? UND ich freu mich schon, wenn die Rosen, die in mein Zimmer wachsen, anfangen zu blühen.

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